Kurzfilm, Lesung und Gespräch zu politischer Gefangenschaft
„In den Zeiten, in denen wir nicht im Folterraum oder in Ohnmacht waren, suchten wir nach Dingen, um uns beschäftigen, damit wir nicht zusammenbrechen oder verrückt werden. Eines dieser Dinge war das Lernen der Namen und der Adressen voneinander, damit die Überlenden unter uns – falls jemand überleben würde – den Familien der Anderen etwas sagen konnten. Nicht unseren Ort, da wir nicht wussten, wo wir waren. Außer, dass wir in diesem Keller sind, an irgendeinem Ort in diesem Schlachthaus, das einst Heimat hieß. Aber wir könnten jenen Familien sagen, dass ihr Sohn am Leben ist. So eine Information kann eine Mutter oder einen Vater vor dem Tod durch Kummer retten, aber sie kann sie auch töten, wenn sie anfangen, sich vorzustellen, was ihr Sohn erleidet.“
Ein Gefängnis unter der Wüste. Der Folterknecht eines Regimes. Ein Demonstrant, dessen Leben nie wieder das gleiche sein wird. Was haben sie sich zu sagen?
Im Film von und mit Thaer Ayoub geht es um Syrien und die Erfahrungen, die Gefangene dort machen mussten. Dass Widerstand ins Gefängnis führt, hat angesichts von Russlands Inhaftierungen von Kriegsgegner*innen nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil.
Der Filmabend
Den Rahmen für den Kurzfilm von 2021 bilden eine literarische Einführung zum Gefängnis von Thaer Ayoub sowie ein Gespräch von Podium und Publikum zu politischer Gefangenschaft, Widerstand und die Frage, was Kunst und Künstler*innen angesichts der Bedrohung tun können.
Achtung: Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen findet die Aufführung leider nicht statt. Nachhol-Termine kündigen wir rechtzeitig an.
Ein poetisches Stück über Träume für Menschen ab 3 Jahren
In einer königlichen Schmetterlingsfamilie kommt eine Raupe zur Welt. Vom Anblick eines Falters angetan, will die kleine Prinzessin fliegen lernen, jedoch kann ihr niemand damit helfen. Selbst ihr Freund, das Käferchen, bleibt lieber auf der Erde. Aber sie will hoch — zu den wunderbaren Blumen, die ganz oben wachsen. Zwar ist sie nur eine Raupe, aber sie träumt. Und in ihren Träumen fliegt sie — bis sie eines Tages ein Schmetterling wird.
Ein Märchen voll Farben, Klänge und Träume — und den kuscheligen handgestrickten Insekten vom Theater Figuro aus Roßwein.
Mit James Kirby besucht uns ein Vollblutmusiker, der neben Akustikgitarre auch Banjo, Schlagwerk, Klavier und Mundharmonika beherrscht.
Der in Liverpool geborene Sänger und Songwriter tourt seit 15 Jahren um die Welt und begeistert mit seinem besonderen Gitarrenspiel und seinen gefühlvollen Songs Jung und Alt. Auf seiner aktuellen Tour hat er sein neues Album „Live Stream“ im Gepäck.
Reinhören und Vorfreude steigern: Das geht auf Youtube.
Eintritt: 15 Euro
Ein Konzert im Rahmen der Reihe „Gemeinsam einsam“. Gefördert von der Stadt Chemnitz und der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen. Wir danken für die Unterstützung.
Russischer Realismus trifft Cabaret trifft Folk: Akkordion, Perkussion, Violine, Cello, Kontrabass und fünf Stimmen spielen eine Performance zwischen Konzert und Theater.
Die Musiktheatergruppe Fekete Seretlek bringt Tolstois „Anna Karenina“ auf die Bühne – aber dekonstruiert. Während ihres Leichenschmauses kehrt die verstorbene Person zurück. Musik, Sprache und bewegte Objekte erwecken die Vorstellungskraft der Gäste, bis sie selbst zu Charakteren des Romans werden. Der Rhythmus steigert sich – bis zum Moment am Rand des Todes. Schließlich finden sich Schauspieler*innen und Gäste am Anfang wieder, am Tisch, ein Glas Wein in der Hand…
Es wird laut und lustig, es brennt der Schnaps, es qualmt der Kellner. Aus der romantischen Tragödie wird eine groteske Karikatur auf uns alle. Einen kleinen Vorgeschmack gibt’s auf Youtube.
Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 10
Produktion: Studio DAMÚZA in Koproduktion mit Palác Akropolis (CZ), MCLU Koper (SLO)
Regie: Matija Solce
Musiker: Pavol Smolárik, Anna Bubníková, Jiří N. Jelínek, Ivo Sedláček, Matija Solce, Jan Meduna
Szenographie: Marianna Stránská
Eine Aufführung im Rahmen der Reihe „Gemeinsam einsam“. Wir danken der Stadt Chemnitz und der KdFS für die Unterstützung.
Eine heitere Geschichte mit Klängen, Geräuschen und viel bunter Wolle.
Wisst ihr, warum Socken verschwinden? Die kleinen Sockenfresser Alala und Ululu können das erklären. Auf ihrem Weg voller Abenteuer und saftiger Wolle begegnet ihnen der einsame Verstecker, der bald ihr Freund wird. Selbst der Mensch schließt sie am Ende in sein Herz…
Figurentheater für Menschen ab 4 Jahren von und mit Alexej und Aleš Vancl vom Theater Figuro aus Roßwein.
Einmalige Live-Vorführung des 2020 online aufgeführten Stücks
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 2500. 5G ist längst Vergangenheit, an 2G kann sich niemand mehr erinnern. Das Forscherteam des “Spielraum Kollektivs” macht sich mit ihnen auf eine abenteuerliche Expedition ins Jahr 2021.
Es ist die Zeit erfüllter Träume, mitten in einer abenteuerlichen Apokalypse, in der die Hoffnung auf eine bessere Zukunft erloschen scheint. Doch wie konnten sich die Menschen aus dieser misslichen Lage befreien?
Werfen sie einen humorvollen Blick aus dem Jahr 2500 auf die Bewohner des Planeten Erde im Jahr 2021. Die haben alles und noch viel mehr! In der Hosentasche lauter nutzlose Dinge, im Wohnzimmer, im ganzen Haus! Haben oder nicht haben? Askese oder Tanz auf dem Vulkan? Was alles aus dem Jahr 2021 wird in 10 Jahren noch notwendig sein, was in 500? Was bleibt übrig? Schund oder Schätze? Und was ist mit Weihnachten? Schon alle Geschenke gekauft?
Ein multimediales Theater-Event, frei inspiriert von der tschechoslowakischen Kultserie „Expedition Adam ’84“.
Umsetzung
Konzept: Linda Straub, Mathias Straub, Philipp Schenker, Heda Bayer, Teresa Weiser Regie: Linda Straub Bühnenbild und Videoprojektion: Mathias Straub Kostüme: Barbora Burdová Performance: Linda Straub, Philipp Schenker, Heda Bayer Musik: Myko Foto/Video: Verena Russell/Martin Krupa Produktion: Teresa Weiser
Rückblick
14. 11. 2020 Premiere der deutschen Version – ONLINE aus dem Theater am Geländer/Divadlo Na zábradlí beim Prager Theaterfestival Deutscher Sprache
21. 11. 2020 Premiere der tschechischen Version – ONLINE aus dem Theater Archa beim Festival Akcent
Überflüssigkeiten ist ein Teilprojekt des Ganzjahresprojektes +3°, in dem sich das „Spielraum Kollektiv“ auf das Thema der Klimakrise und die damit verbunden ökologischen Probleme bezieht und unterschiedliche künstlerische Formen der Kommunikation dieser Thematik auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze sucht.
Das Projekt Überflüssigkeiten entstand in Zusammenarbeit mit Taupunkt e.V. und der Off-Bühne Komplex. Die Ergebnisse entstanden durch einen Dialog mit Expert*innen zum Thema auf deutscher und auf tschechischer Seite.
Das Projekt wird unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem Kulturministerium der Tschechischen Republik, Taupunkt e. V., Divadlo Archa und dem Prager Theaterfestival deutscher Sprache.
Wegen Krankheit muss die Voraufführung leider abgesagt werden. Haltet die Augen im Frühjahr nach der Premiere offen!
Das Schwarzweissfigurentheater zeigt im Komplex „Vom Fischer und seiner Frau“, ein Figurentheater von Rike Reiniger für Menschen ab 6 Jahren.
Inhalt
Uuaaah! Immer in dieser viel zu kleinen Hütte aufwachen, immer riecht es nach Fisch und immer gibt es Fischsuppe! Ilse mag das nicht mehr, sie möchte auch noch was anderes vom Leben haben! Ein größeres Haus und weniger Arbeit und mehr Zeit zum Beispiel. Das muss doch wohl drin sein. Wie gut, dass ihr Mann einen Fisch gefangen hat, der behauptet, ein verwunschener Prinz zu sein und Wünsche erfüllen kann…
Wünsche erfüllt, alles gut? Das hinterfragt diese Neufassung des alten, plattdeutschen Märchens. Denn wenn Ilse und ihr Mann immer mehr bekommen, wo kommt das denn alles her? Gut, dass der Reporter an die Küste fährt und die Lage checkt.
Die Voraufführung wird etwa 45 Minuten dauern. Im Anschluss ist Zeit für Fragen an den Puppenspieler.
Umsetzung
Spiel: Patrick Jech
Regie und Text: Rike Reiniger
Ausstattung: Rita Hausmann
Musik: Friederike Hellmann
Patrick Jech lebt in Chemnitz und Schwerin, ist seit 2010 freischaffender Puppenspieler und u.a. mit dem Ensemble art&fakt oder solo als schwarzweisstheater unterwegs. Er ist Tischler und Diplom-Puppenspieler der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“.
Rike Reiniger lebt als Regisseurin und Autorin in Vorpommern und Berlin. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Sie hat Theater in Prag und Gießen studiert, war Mitbegründerin des interkulturellen Theater-Ensembles Kumpanya und hatte Engagements u.a. an der Landesbühne Sachsen, am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen und am Theater Junge Generation Dresden.
Rita Hausmann arbeitet seit 2003 als freischaffende Kostüm- und Bühnenbildnerin sowie Puppendesignerin. Sie ist Möbeltischlerin und hat an der Kunsthochschule Berlin Weißensee studiert. Seit 2014 ist sie zudem künstlerische Mitarbeiterin der HfBK Dresden im Studiengang Kostüm- und Bühnenbild.
Aufführung des Vivid Figurentheaters am 26.09., 16 Uhr
Die Geschichte von der schlafenden Schönheit wird seit hunderten von Jahren erzählt. Deshalb hat die Märchenforscherin Nelly Rose Maler für Euch eine ganz besondere Vorführung vorbereitet. Sie möchte den Zeitgeist der verschiedenen Epochen einfangen, deshalb lebt ihre Prinzessin Rose im barocken 17. Jahrhundert.
Seit dem Fluch der dreizehnten Fee bei der Taufe der Prinzessin darf Rose ihr Zimmer und das Schloss nur unter Aufsicht verlassen. Die Prinzessin würde jedoch so gern mit den anderen Kindern spielen, klettern und herumtoben. Wenn sie wenigstens eine Hose hätte und nicht diese furchtbar unpraktische Kleidung… Da erscheint der Zeitgeist höchstpersönlich und möchte auch ein Wörtchen mitreden. Schließlich war er dabei!!!
Fotos: Verena Russell
Ein unterhaltsames und aufregendes Figurenspiel für Kinder ab 7 Jahren mit historischen Puppen, einer hundertjährigen Chemnitzer Concertina und einem ungewöhnlichen Zeitenmesser. Dauer: ca. 45 Minuten
Dieses Stück wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Stadt Chemnitz.
Regie: Harald Richter Szenographie: Christiane Weidringer Figurenbau & -spiel: Frieda Friedemann Umsetzung Bühnenbild: Peter Domke Musikalische Erarbeitung: Natalie Neppl
Wohin gehen unsere Gedanken, wenn wir schlafen? Wenn unsere Körper nur noch Material sind, erwacht dann alles andere? Sind in diesem Schwebezustand die vergessenen, unterdrückten Teile unserer Persönlichkeit frei?
Für die Zuschauer*innen beginnt eine Reise in das unbekannte Land, in dem man zu Seefahrerzeiten Drachen und Meeresungeheuer vermutete – nur eben auf der Landkarte der Seele. Terra incognita meets Traumwelt.
Die Aufführung verspricht einen magisch-absurden Abend, eine Performance mit fließenden Grenzen zwischen Schauspiel, Puppenspiel und visuellem Theater. Ein Gedicht auf der Bühne.
Die Aufführung findet im Rahmen der Reihe „Gemeinsam Einsam“ statt. Wir danken der Stadt Chemnitz und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Unterstützung.
Ein Gastspiel des preisgekrönten Theaters Continuo aus Tschechien.
Konzept und Regie: Pavel Štourač
Szenografie: Helena Štouračová a Pavel Štourač
Musik/Sounddesign: Jakub Štourač
Lichtdesign: Tomáš Morávek
Prroduktion: Zuzana Bednarčiková
Booking: Nikola Križková
Es spielen: Sara Bocchini, Nicole Nigro, Kateřina Šobáňová und Natália Vaňová