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Premiere: „Verstickungen“
3. Dezember 2022 um 19:00
Tanz- und Dokumentartheaterstück im Rahmen der gleichnamigen UrbanC-Reihe
Dich erwartet: eine Performance über all das Potential, das uns als Gesellschaft flöten geht. Inspiriert wurde sie von den Situationen einiger Mitwirkender, Gilgameschs Suche nach Unsterblichkeit, der Frage, was aus unserer Berufung wird, wenn der Beruf uns versagt bleibt sowie Tomas Sedlaceks „Die Ökonomie von Gut und Böse“.
Stell dir vor, du hast eine Expertise, aber der Arbeitsmarkt will nichts davon wissen – weil dir ein Stempel fehlt, eine Prüfung oder auch nur das „richtige“ Herkunftsland. Weil du die Linie, die das Bildungssystem vorgibt, nicht einhalten kannst. Was bedeutet es, nicht der „Norm“ zu entsprechen? Wie verändert sich dein Selbstwert, wenn die Gesellschaft dich außerhalb einordnet? Kann die Gesellschaft es sich überhaupt leisten, Expert*innen in Sozialhilfe zu schicken – und in Krisenzeiten auf ihre Expertise zu verzichten?
Das Tanz- und Dokumentartheaterstück im Rhythmus der Stickmaschinen widmet sich all den top Talenten, die Deutschland links liegen lässt – und der Frage, was sie verbindet.
Regie: Heda Bayer und Alexey Shcherbakov
Spiel/Tanz: Mitwirkende aus Deutschland, Iran, Syrien und der Ukraine
Eintritt: 14 Euro, 10 ermäßigt, 3 mit Chemnitz-Pass
Reservierung: E-Mail an
Fotos: Laura Kaiser
Was sind die „Verstickungen“?
Unsere Veranstaltungsreihe für UrbanC: Es ist Zeit, das Sticken aus unseren Wohnzimmern zu holen. Verzieren, aufwerten, upcyclen, zusammenfügen – all das kann die uralte Kulturtechnik. Wir haben uns davon inspirieren lassen zu einem vielfältigen Programm zum Erleben und Mitmachen für alle Chemnitzer*innen ab 3 Jahren: Wir bringen das Sticken in neue Rahmen und heben es auf die Bühne.
Gemeinsam mit Gästen aus vielen Ländern ziehen wir den Faden von der Geschichte der Handwerkskunst in Chemnitz und Umgebung zu der lebendigen Kultur bestickter Gewänder im Nahen Osten, zur Festtagskleidung der Ukraine und zu den traditionell gekleideten Puppen im japanischen Theater. Bei der Veranstaltungsreihe von September bis Dezember laden wir alle ins Komplex ein, Textilkultur neu zu entdecken: zu Workshops, Gastspielen und einer eigenen Performance, die u.a. mit Fluchtmigrant*innen erarbeitet wird. Viele der Angebote sind sprachbarrierefrei.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Wir danken für die Unterstützung!