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Gastspiel: Eastern Loves
19. November 2023 um 19:30 – 21:00
Foto: Tom Dachs
Eine Aufführung der Dokumentartheater-Gruppe „Hotel Europa“
über das Leben portugiesischer Anti-Faschisten und Freiheitskämpfer aus ehemaligen Kolonien wie Angola, Mosambik, Guinea-Bissau und Kap Verde
Zwischen 1930 und 1974 herrschte in Portugal die autoritäre Diktatur des sogenannten „Neuen Staates“ unter António de Oliveira Salazar. Portugal beharrte damals auf seine imperiale Kolonialpolitik und unterdrückte die Autonomiebestrebungen der Kolonien mit blutiger Militärgewalt.
„Eastern Loves“ handelt von dem Leben portugiesischer Anti-Faschisten und Freiheitskämpfer, die gegen die faschistische Kolonialdiktatur Portugals kämpften und für ihren Kampf in sozialistischen Ländern Osteuropas ausgebildet wurden. Welchen Einfluss hatte die Zeit auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, die manchmal mehrere Jahre dauerte, auf ihr Leben? Hat sich dadurch ihre Sichtweise auf den Kommunismus verändert?
Einige verließen die Partei nach dieser Erfahrung. Andere blieben Kommunisten. Einige gingen romantische Beziehungen ein und gründeten Familien auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs. Einige dieser Familien wurden mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 sogar auseinandergerissen.
„Eastern Loves“ basiert auf Zeugenberichten von Menschen, die diese Situationen durchlebt haben, und auf autobiografischen Geschichten der Darsteller (aus Angola, Kap Verde, Tschechien, Deutschland, Mosambik, Portugal) über ihre Familien oder ihre eigene Vergangenheit im ehemaligen Osteuropa. Die Aufführung hinterfragt die Wechselwirkungen zwischen Liebe, familiären Bindungen und Politik.
In der Vorstellung wird deutsch, tschechisch, portugiesisch, russisch und changana (eine der Sprachen Mosambiks) gesprochen. Es wird deutsche Untertitel geben.
Mitwirkende
Erarbeitung: André Amálio und Tereza Havlíčková
Schauspiel: André Amálio, Andreia Galvão, Beatrice Cordier, Jorge Cabral, Mbalango, Tereza Havlíčková
Regieassistenz: Cheila Lima
Lichtdesign und technische Leitung: Joaquim Madaíl
Bühnenbild und Kostüme: Ana Paula Rocha
Assistentin Bühnenbild: Aurora dos Campos
Musik: Mbalango
Produktion: Maria João Santos / Ana Lage
Koproduktion: Culturgest (Lissabon, Portugal), Thêátre de la Ville (Paris, Frankreich), euro-scene Festival (Leipzig, Deutschland)
Das Projekt wird vom Fundo de Fomento Cultural und der Internationalisierungsförderung der República Portuguesa-Ministério da Cultura / DG Artes finanziert.
Über die Theatergruppe Hotel Europa
Die Dokumentartheater-Gruppe Hotel Europa wurde von André Amálio (Portugal) und Tereza Havlíčková(Tschechische Republik) gegründet. Sie entwickeln dokumentarische Theateraufführungen, in denen sie die Grenzen zwischen Theater, Tanz und Performance ausloten. In ihrer Arbeit verwenden sie eine Mischung aus autobiografischem Material, Familiengeschichten, nationalen Geschichten, Zeugnissen, Interviews und historiografischer Forschung.
Hotel Europa beschäftigt sich mit unbehandelten Themen der jüngsten Vergangenheit wie Kolonialismus, Faschismus und Kommunismus und versuchen, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. In ihren Performances erörtern sie auch aktuelle Themen wie Migration, Umweltprobleme und Gentrifizierung.
Ihre Arbeiten wurden bereits in Portugal, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Spanien, der Tschechischen Republik und der Slowakei aufgeführt.
Eintritt: 16 €, ermäßigt 12€, mit Chemnitz-Pass 5€
Der Taupunkt e.V. wird gefördert durch den Kulturraum Stadt Chemnitz und die KdFS. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Wir danken für die Unterstützung unserer Arbeit!